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26.08.2021 - Fachartikel - Auto / Verkehr

Hattrick nach Aufholjagd: Die Erfolgsgeschichte von Porsche in Le Mans 2017

Letzte Folge von „Porsche Moments“ mit dem 919 Hybrid und Motorsportchef Fritz Enzinger

Sie ist ab dem 25. August zu sehen.
(Initiative Mittelstand)

Der dritte Le-Mans-Gesamtsieg in Folge ist für Porsche im Jahr 2017 fast unbegreiflich. Noch am frühen Samstagabend muss der 919 Hybrid mit der Startnummer 2 mehr als eine Stunde lang repariert werden, bevor er weiterfahren kann. Nach dem Wechsel der E-Maschine belegt das Fahrzeug Rang 56, eine gute Platzierung scheint in diesem Moment undenkbar. Und doch ist Aufgeben keine Option. Stunden später schafft es der Sportwagenhersteller auf das Podium und blickt auf 108 Klassen- und 19 Gesamtsiege an der Sarthe zurück.

70 Jahre nach dem ersten Klassensieg widmet sich die Abteilung Porsche Heritage und Museum dem Leitthema „Die Erfolgsgeschichte von Porsche in Le Mans“. In sechs Episoden behandelt die Serie „Porsche Moments“ das prestigeträchtigste Langstreckenrennen der Welt mit spannenden Zeitzeugen und Anekdoten.

In der ersten und sechsten Folge trifft Le-Mans-Sieger Timo Bernhard dabei auf Fritz Enzinger, der die Marke als Leiter Motorsport zu drei Gesamtsiegen in Le Mans führte. Walter Röhrl, Hans-Joachim Stuck und Norbert Singer plaudern in vier weiteren Folgen aus dem Nähkästchen. In der finalen Ausgabe dreht sich alles um die spannende Aufholjagd in Le Mans im Jahr 2017. „Der 919 Hybrid steht für den Mythos Porsche im Le Mans der Neuzeit wie kein anderes Fahrzeug. Mit dem Hybrid-Rennwagen erzielte Porsche drei Gesamtsiege in den Jahren 2015, 2016 und 2017. Der dritte Langstrecken-Weltmeistertitel folgte wenige Monate nach dem Gesamtsieg, ebenso der Hattrick in der Fahrer-Weltmeisterschaft. Mehr geht nicht“, fasst Achim Stejskal, Leiter Porsche Heritage und Museum, zusammen.

Das große Finale von „Porsche Moments“ läutet Gastgeber Timo Bernhard auf dem Prüfgelände des Entwicklungszentrums Weissach ein. Dort trifft er auf das Fahrzeug, das für ihn „viele Erinnerungen an eine wahnsinnig schöne Zeit weckt“, sagt er und setzt sich hinter das Steuer, um ein paar Runden zu drehen – vier Jahre nach dem unvergesslichen Sieg mit seinen Fahrerkollegen Earl Bamber und Brendon Hartley in Frankreich. „Klappt wie früher und auch der Nieselregen erinnert an Le Mans“, findet Fritz Enzinger.

Die beiden Männer verbinden gemeinsame Siege aber auch die spannende Entwicklungszeit des Fahrzeugs. „Der 919 Hybrid ist das komplexeste und innovativste Rennfahrzeug, das Porsche je gebaut hat“, fasst Timo Bernhard zusammen. Enzinger ist im November 2011 nach Weissach gekommen, um die Marke drei Jahre später in die Top-Kategorie der Le-Mans-Prototypen zurückzubringen. „Vor zehn Jahren habe ich das sprichwörtliche weiße Blatt Papier vorgefunden“, erzählt der 65-jährige Österreicher. Für ihn galt es erst einmal, die richtigen Leute einzustellen und sich ein Team aufzubauen. „Erst mit der Verkündung des Reglements im Juni 2012 hat die Entwicklung des 919 Hybrid begonnen. Das war eine große Chance für mich. Struktur und Konzept waren längst im Kopf vorhanden, wir brauchten nur noch die richtigen Mitarbeiter, um den passenden Teamspirit zu entwickeln“, sagt Enzinger, der schlussendlich Fachkräfte aus 21 Nationen zu seiner Mannschaft zählte. „Gemeinsam entstand der notwendige Spirit. Unser großes gemeinsames Ziel war das Podium.“ Auch Timo Bernhard blickt gerne zurück: „Als Fahrer war es etwas ganz Besonderes ab der Stunde Null dabei sein zu dürfen, diese Möglichkeit hat man einmal in seinem Leben. Schon bei unserem ersten Kontakt habe ich deine Entschlossenheit gespürt und dir, Fritz, sofort vertraut.“ Er erinnert sich auch an die 16 Siegerplakate aus Le Mans, die die Wände auf dem Weg in Enzingers Büro zierten. Am Ende angekommen hing ein leeres eingerahmtes Blatt Papier. Sinnbild für das gemeinsame Ziel des Teams.

Am 18. Juni 2017 überquert das Fahrzeug mit der Nummer 2 die Ziellinie nach einem dramatischen Rennen vor knapp 260.000 Fans. Der 19. Gesamtsieg der Marke in Le Mans ist besiegelt. Die Bilanz des 919 Hybrid, der von 2014 bis 2017 grundlegend weiterentwickelt wurde: 20 Pole Positions, 17 Siege, 13 schnellste Rennrunden und sechs Weltmeistertitel. „Das Auto ist so komplex, die Hinterachse wird von einem Zweiliter-V4-Verbrennungsmotor angetrieben, der knapp 500 PS leistet. Der Elektromotor kann auf Abruf die Vorderachse mit zusätzlich mehr als 400 PS antreiben“, erklärt Enzinger. Der 919 Hybrid gilt als das schnellste Testlabor und der innovativste Rennwagen, den Porsche bis zu diesem Zeitpunkt gebaut hatte.

„Unser dominantester Sieg mit dem 919 Hybrid war der im Jahr 2015. Der gesamte Vorstand war vor Ort, ebenso die Porsche-Familie, alle waren gemeinsam in der Box – ein besseres Bild von einem Team kann es doch nicht geben“, sagt Enzinger und blickt auf Fotos, die Timo Bernhard in der Werkstatt des historischen Motorsports des Entwicklungszentrums Weissach ausgebreitet hat. „Der nervenaufreibendste Sieg war der in der Saison 2017“, fügt er hinzu. Porsche tritt damals mit einem bedeutend optimierten Fahrzeug an. Nach der Reparatur am Samstagabend beträgt der Rückstand auf den Führenden 18 Runden – Porsche startet die Aufholjagd. In Runde 347 erobert das Team die Führung zurück, die am Ende mit dem 19. Gesamtsieg belohnt wird. „In der letzten Runde habe ich an viele Stationen gedacht, die mir diesen Erfolg möglich gemacht haben“, verrät Timo Bernhard, der immer von einem Triumph mit Porsche in Le Mans geträumt hatte. Es war das erste Mal, dass er nach einem Sieg weinte.

Alle „Porsche Moments“-Folgen mit den Gästen Fritz Enzinger, Walter Röhrl, Hans-Joachim Stuck und Norbert Singer postet das Porsche Museum auf seinem Instagram-Kanal @porsche.museum und auf Facebook @porsche.museum.stuttgart sowie auf YouTube. Am 25. August sendet das Museum die finale Folge aus Weissach mit Fritz Enzinger.

Um die Erfolgsgeschichte von Porsche in Le Mans weltweit zu würdigen, veranstaltet der Sportwagenhersteller zusätzlich zu den „Porsche Moments“ eine internationale Roadshow bis ins Frühjahr 2022. Geplant sind 14 Stationen in zehn Ländern, unter anderem in Frankreich, Großbritannien, den USA, China, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Deutschland. Porsche-Enthusiasten dürfen sich auf statische und dynamische Auftritte von mehr als 20 originalen Klassen- und Gesamtsieger Fahrzeugen aus der historischen Sammlung freuen. In den Porsche Experience Centern in Le Mans, Atlanta, Franciacorta, Silverstone, Shanghai und Hockenheim gibt es bereits sogenannte „Heritage Corners“ zu sehen, die sich der Vertiefung der Erfolgsgeschichte von Porsche in Le Mans widmen. Darüber hinaus sind Auftritte bei internationalen Veranstaltungen geplant, wie zuletzt beim Event-Auftakt im Rahmen der Monterey Car Week in Kalifornien vom 10. bis 15. August, bei der der Porsche 917 KH Gesamtsieger von 1971 sein Jubiläum gemeinsam mit zahlreichen weiteren 917 beim Pebble Beach Concours d’Elegance feierte. Je nach Pandemielage ist auch der Einsatz von damaligen Fahrern möglich, die den Porsche-Fans und Motorsportbegeisterten einen Einblick in aufregende Erlebnisse aus Le Mans gewähren werden.

Die Social-Media-Kanäle des Porsche Museums und der Porsche Newsroom ermöglichen Einblicke in die Roadshow. In Zuffenhausen können Interessierte entlang der gläsernen Trennwand, die den Blick in die Werkstatt des Porsche Museums freigibt, mehr über „Die Erfolgsgeschichte von Porsche in Le Mans“ erfahren. Dort wird während der gesamten Laufzeit der Roadshow eine Auswahl eindrucksvoller Le-Mans-Rennfahrzeuge zu sehen sein. Die Edition Porsche Museum würdigt zudem die langjährige Erfolgsgeschichte von Porsche in Le Mans mit einer umfassenden Chronik 1951 bis 2021.

www.porsche.de

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