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Mittelstandspresse

26.03.2015

Paradigmenwechsel der Bankenaufsicht im Spannungsfeld von Quantität und Qualität

 

Berlin, 26.03.2015 (PresseBox) - Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an das Meldewesen von Finanzinstituten in Europa und Deutschland sind äußerst vielfältig und nehmen stetig zu. Zuletzt wurden - durch die Umsetzung von Basel III auf europäischer und nationaler Ebene - eine Vielzahl neuer Kennzahlen sowie Anpassungen an bestehenden Meldungen eingeführt. Für das Jahr 2015 und die nachfolgenden Jahre sind bereits neue Regulierungsinitiativen angekündigt, bei denen sich ein Muster abzuzeichnen scheint. Die Menge der zu meldenden Daten wird sich drastisch erhöhen. Sinken damit die Anforderungen an die Qualität?

Im Rahmen der Einführung des einheitlichen europäischen Aufsichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism, SSM) hat die EZB eine umfassende Erweiterung der Datenbasis im Meldewesen (Analytical Credit Dataset, AnaCredit) angekündigt. Mit dieser Meldung soll bis Ende 2017 (voraussichtliche erstmalige Anwendung) ein zentrales Kreditregister im Euroraum geschaffen werden. Die zu meldenden Kreditdaten sind weitaus granularer als die aus der bisherigen deutschen Millionenkreditmeldung, so dass sich der Umfang der meldepflichtigen Daten deutlich erhöht.

Mit dem Entwurf der EBA zu einer Leitlinie zum aufsichtlichen Überprüfungs- und Überwachungsprozess (Single Reporting and Evaluation Process, SREP) steht den nationalen Aufsichten und ihren beaufsichtigten Instituten eine zusätzliche Erweiterung der zu meldenden Daten ins Haus. Ziel der Vorschrift ist es, die Beurteilung von Schlüsselindikatoren des Geschäftsmodells der Banken, ihrer Governance sowie der Kapital- und Liquiditätsrisiken zu ermöglichen.

"Last but not least" erarbeitet eine Task Force des Baseler Ausschuss derzeit eine überarbeitete Version des Kreditstandardansatzes zur Ermittlung des notwendigen Eigenkapitals (KSA). Neben einer Stärkung der Verknüpfung zwischen KSA und den auf internen Ratings basierenden Ansätzen (IRBA) soll insbesondere eine Reduktion der Abhängigkeit von externen Ratings erreicht werden. Hinter vorgehaltener Hand wird aber bereits darüber spekuliert, ob auf mittelfristige Sicht die IRB-Ansätze nicht obsolet und durch einen einheitlichen KSA ersetzt werden können. Die Erstanwendung des überarbeiteten KSA ist für 2017 angekündigt, und es ist bereits heute abzusehen, dass sich die Anforderungen an die Anzahl der zu meldenden Daten auch hier spürbar erhöhen wird.

Insofern kann definitiv von einer Ausweitung der Quantität der zu meldenden Daten gesprochen werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass darunter die Qualität leiden darf. Im Gegenteil, wurden doch mit BCBS 239 - sowie der anstehenden Umsetzung in nationales Recht und damit für alle deutschen Banken - gerade hohe Anforderungen an die Datenqualität und IT-Prozesse gestellt.

Gleichwohl kann von einem Paradigmenwechsel, mithin einer Abkehr von der qualitativen, prinzipienorientierten Aufsicht, hin zur quantitativen, regelorientierten Aufsicht gesprochen werden. Die Banken in Europa werden zukünftig immer weniger Freiheiten in der Ausgestaltung ihrer melderelevanten Kennzahlen haben, dafür aber einheitlich vorgegebene und leichter zu überprüfende Regeln für deren Ermittlung und Meldung. Die Aufsicht will sich nicht mehr auf individuelle Einschätzungen sondern auf konkrete Daten der Finanzinstitute verlassen. Gleichzeitig rückt die Betrachtung des gesamten Finanzsystems in den Fokus, was erst durch eine einheitliche und umfangreiche Datenbasis möglich wird.

Die Syncwork AG führt das fachliche Know-how zum Meldewesen mit dem technischen Wissen über die IT-Systeme einer Bank, vom Kernbankensystem über das DWH bis hin zu den verschiedenen Meldewesen-Tools, zusammen. Sie ist für ihre Kunden damit der ideale Ansprechpartner, um die künftigen Anforderungen an die Quantität und Qualität der melderelevanten Daten zu erfüllen.

Ansprechpartner

Dr. Albrecht Hoene
+49 (30) 854081-21
+49 (30) 854081-99
Zuständigkeitsbereich: Vorstand

Über Syncwork AG:

Die Syncwork AG ist ein herstellerneutrales, unabhängiges Unternehmen für Managementberatung und Informationstechnologie, welches 2001 unter Beteiligung namhafter Investoren gegründet wurde. Neben dem Hauptsitz in Dresden sind die Berater zudem an den Standorten Berlin, Köln, München und Wiesbaden bundesweit sowie im europäischen Ausland tätig. Im Jahr 2007 wurde die Tochtergesellschaft Syncwork Suisse AG mit Sitz in Zürich gegründet. Syncwork steht für einen umfassenden Beratungsansatz, der Expertise zu aktuellen betriebswirtschaftlichen Themen mit informationstechnischer und organisatorischer Umsetzungskompetenz verbindet. Die Kernkompetenz ist die kundennahe und ganzheitliche Beratung von der Konzeption bis zur Umsetzung. Das Leistungsspektrum erstreckt sich über die vier Bereiche Management Consulting, Business Intelligence, SAP-Consulting sowie Informationstechnologie.