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12.09.2022 - Fachartikel - Auto / Verkehr

Der Luxemburger Dylan Pereira ist neuer Supercup-Champion

Rennen, Porsche Mobil 1 Supercup, 8. Lauf in Monza (Italien)

BWT Lechner Racing Team, Dylan Pereira (L), BWT Lechner Racing (#5), Bastian Buus (DK), BWT Lechner Racing (#7), Harry King (UK), BWT Lechner Racing (#6), Porsche Mobil 1 Supercup 2022, Monza (I)
(Initiative Mittelstand)
  • Rookie Bastian Buus aus Dänemark gewinnt turbulentes Saisonfinale im italienischen Monza vor seinem britischen Teamkollegen Harry King
  • Dylan Pereira wird als Fünfter gewertet und sichert sich damit zum ersten Mal den Titel im Porsche Mobil 1 Supercup
  • Titelverteidiger Larry ten Voorde aus den Niederlanden wird Vize-Champion vor Porsche-Junior Laurin Heinrich aus Deutschland
  • Norweger Roar Lindland beendet als ProAm-Gesamtsieger die 30. Saison des internationalen Markenpokals mit dem Porsche 911 GT3 Cup

Das Saisonfinale des Porsche Mobil 1 Supercup in Monza war an Dramatik kaum zu überbieten. Nach 15 Runden mit unzähligen Positionskämpfen in der Spitzengruppe siegte der Däne Bastian Buus knapp vor seinem britischen BWT Lechner Racing-Teamkollegen Harry King. Tabellenführer Dylan Pereira fuhr im dritten Porsche 911 GT3 Cup des Teamchampions auf Rang drei über die Ziellinie. King und Pereira wurden allerdings beide durch Zeitstrafen nachträglich im Rennklassement zurückgestuft. Aber auch der fünfte Platz reichte Pereira zum Titelgewinn.

Dylan Pereira hätte eigentlich nur ins Ziel fahren müssen, um den Gesamtsieg im Porsche Mobil 1 Supercup zu sichern. Stattdessen wurde der aus der dritten Position gestartete Luxemburger ein ums andere Mal in teilweise haarsträubende Positionskämpfe verwickelt. Besonders im Duell mit Larry ten Voorde, der ihm den Titel noch hätte streitig machen können, leistete sich Pereira sogar einige Fahrfehler. Dafür erhielt er von der Rennleitung eine Zeitstrafe von drei Sekunden. So fuhr Pereira im rund 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup zwar als Dritter über die Ziellinie, wurde allerdings als Fünfter gewertet – genug für seinen ersten Supercup-Titel. „Ok, das Saisonfinale ist nicht optimal gelaufen. Aber das Wichtigste ist der Titelgewinn. Darauf habe ich seit sieben Jahren hingearbeitet“, freute sich der 25 Jahre alte Sportsoldat.

Larry ten Voorde gratulierte seinem Nachfolger auf dem Thron des Supercup-Champions: „Herzlichen Glückwunsch an Dylan. Das war wieder eine extrem spannendes Supercup-Saison. Ich habe alles gegeben, aber dieses Mal hat es nicht ganz gereicht“, kommentierte der Niederländer aus dem Team GP Elite

Porsche-Junior Laurin Heinrich, der vor dem Start rechnerisch ebenfalls noch Titelchancen gehabt hatte, kam als Zehnter ins Ziel. „Ich bin leider kurz nach dem Start von der Strecke abgedrängt worden und dadurch auf Rang 18 zurückgefallen. Mehr als Rang zehn war von da aus nicht mehr drin“, fasste der 20-Jährige aus der Nähe von Würzburg sein persönliches Saisonfinale zusammen. Kleiner Trost: Heinrich behält den dritten Rang in der Gesamtwertung.

Den hätte ihm nämlich beinahe noch der Däne Bastian Buus entrissen. Der frisch gekürte Rookie-Champion überholte auf den ersten Metern den aus der Pole-Position gestarteten Franzosen Marvin Klein (CLRT). Buus verteidigte anschließend die Spitze auch nach einer Safety-Car-Phase mit allen Mitteln gegen Klein. In der zweiten Rennhälfte hatte er dann seinen BWT Lechner Racing-Teamkollegen Harry King im Nacken. Aber auch dem Briten ließ Buus keine Chance und feierte schließlich seinen zweiten Saisonsieg.

„Ich hatte mir vor dem Rennbeginn einige unterschiedliche Strategien zurechtgelegt – Marvin direkt nach dem Start zu überholen, war eine davon. Danach habe ich mich darauf konzentriert, an der Spitze keine Fehler zu machen“, berichtete Buus. Der 19-jährige Däne gewann bei allen acht Rennen der Supercup-Saison 2022 die Rookie-Wertung – ein neuer Rekord. In der Gesamtwertung sicherte er sich Rang vier mit nur einem Punkt Rückstand auf Porsche-Junior Laurin Heinrich.

King nahm die Niederlage gegen seinen jungen Teamkollegen sportlich: „Bastian hat sich clever verteidigt. Eine Attacke wäre nur mit großem Risiko möglich gewesen – und genau das hat uns unser gemeinsamer Teamchef Robert Lechner vor dem Start natürlich ausdrücklich verboten.“

Harry King fuhr zwar als Zweiter über die Ziellinie. Die böse Überraschung kam für ihn aber einige Zeit nach der Zieldurchfahrt. Er erhielt von Sportkommissaren aufgrund des Remplers gegen Porsche-Junior Laurin Heinrich eine Zeitstrafe von fünf Sekunden. Durch diese und die Strafe von Dylan Pereira wurde Larry ten Voorde schließlich als Zweiter gewertet. King behielt Rang fünf in der Jahresendwertung.

Den Sieg in der ProAm-Wertung holte sich beim Supercup-Finale der Brite Aaron Mason aus dem Team Pierre Martinet by Alméras. Sein Teamkollege Roar Lindland wurde als Vierter in der ProAm-Kategorie gewertet. Damit sicherte sich der Norweger zum vierten Mal den ProAm-Titel des Porsche Mobil 1 Supercup.

„Spannender geht’s kaum. Das Finale in Monza war ein würdiger Abschluss für die 30. Supercup-Saison und die beste Werbung für Rennen mit dem Porsche 911 GT3 Cup“, kommentierte Michael Dreiser. Der Leiter Vertrieb Porsche Motorsport überreichte Bastian Buus den Siegerpokal. Oliver Schwab, Projektleiter Porsche Mobil 1 Supercup, ergänzte: „Gratulation an BWT Lechner Racing. Die Titel bei den Fahrern mit Dylan Pereira, bei den Rookies mit Bastian Buus und zusätzlich die Teamwertung zu gewinnen, ist eine starke Leistung. Ebenfalls herzlichen Glückwunsch an Roar Lindland für seinen vierten ProAm-Titel. Mein Dank gilt aber auch allen anderen Teams und jedem einzelnen ihrer Mitglieder für eine hochspannende und hochprofessionelle 30. Supercup-Saison.“

Dylan Pereira, der Supercup-Champion 2022
Die Liebe zum Motorsport wurde Dylan Pereira gewissermaßen in die Wiege gelegt: Sein aus Portugal nach Luxemburg eingewanderter Vater Guillaume war selbst erfolgreicher Kartfahrer. Beinahe logisch, dass auch Pereira junior schon als Zehnjähriger Rennen im Kart bestritt. Über zwei Titel im Euro-Wintercup und mehrere Saisons in Europa- und Weltmeisterschaft führte ihn sein Weg schließlich in den GT-Sport.

2015 bestritt Dylan Pereira, der die Formel-1-Weltmeister Ayrton Senna und Lewis Hamilton als Vorbilder sieht, im US-amerikanischen Austin sein erstes Supercup-Rennen. Bis heute feierte er acht Laufsiege, den ersten 2019 in Hockenheim. Zusätzlich startete der inzwischen dreimalige Luxemburger „Motorsportler des Jahres“ auch bei Langstreckenrennen, unter anderem bei den 24 Stunden von Le Mans. In diesem Sektor sieht er auch seine motorsportliche Zukunft: „Mein Ziel ist ein Werkscockpit“, sagt Pereira selbstbewusst.

Den Rücken auf dem zeitraubenden Weg dorthin hält ihm ein ungewöhnlicher Beruf frei: Dylan Pereira hat zwar Informatik studiert, angestellt ist er allerdings bei der Luxemburger Armee – als Sportsoldat im Elite-Kader für Olympische Sportarten.

Ergebnis 8. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, Monza (Italien)
1. Bastian Buus (DK/BWT Lechner Racing), 30:37,642 Minuten
2. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), +5,036 Sekunden
3. Harry King (UK/BWT Lechner Racing), +5,370 Sekunden
4. Marvin Klein (F/CLRT), +5,457 Sekunden
5. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), +7,740 Sekunden
6. Dorian Boccolacci (F/Martinet by Alméras), +7,860 Sekunden

Endstand Porsche Mobil 1 Supercup 2022 (nach 8 Rennen)
1. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), 147 Punkte
2. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), 139 Punkte
3. Laurin Heinrich (D/SSR Huber Racing), 123 Punkte
4. Bastian Buus (DK/BWT Lechner Racing), 122 Punkte
5. Harry King (GB/BWT Lechner Racing), 109 Punkte

Gesamtsieger Team-Wertung: BWT Lechner Racing (A)
Gesamtsieger Rookie-Wertung: Bastian Buus (DK, BWT Lechner Racing)
Gesamtsieger ProAm-Wertung: Roar Lindland (N, Pierre Martinet by Alméras)

Alle Rennergebnisse und komplette Tabellenstände:
https://motorsports.porsche.com/international/en/category/mobil1supercup/pmsc-2022-results


Weitere Informationen sowie Film- und Foto-Material im Porsche Newsroom: newsroom.porsche.de

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