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07.09.2022 - Fachartikel - Auto / Verkehr
Porsche will Meisterschaftsführung bei Rückkehr nach Japan ausbauen
Vorschau, FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, Lauf 5, Fuji (Japan)
(Initiative Mittelstand)- Erster WEC-Lauf in Japan seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie
- Lange Start-Ziel-Gerade und kurvige Sektoren erfordern Kompromisse
- „Circuit Safari“ bietet besondere Eindrücke für Langstrecken-Fans
Porsche reist als Tabellenführer zum fünften Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC nach Fuji. Das Werksteam peilt in Japan den dritten GTE-Pro-Klassensieg des Jahres an und möchte so einen weiteren Schritt in Richtung Gewinn des WM-Titels machen. Richard Lietz kehrt nach überstandener Krankheit in den Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 zurück.
Das Sechsstundenrennen am Fuße des Mount Fuji findet am zweiten September-Wochenende erstmals seit zwei Jahren statt. 2020 und 2021 fiel die Veranstaltung wegen der Coronavirus-Pandemie aus. Bei der bisher letzten Auflage des Langstreckenlaufs in Japan fuhren Kévin Estre (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) am Steuer des Porsche 911 RSR auf den zweiten Platz der GTE-Pro-Kategorie. Im Jahr zuvor siegte das Duo auf der traditionsreichen Strecke in der Präfektur Shizuoka.
„Es geht in den Endspurt der letzten Saison mit dem Porsche 911 RSR in der GTE-Pro-Klasse. Der Wettbewerb ist eng wie selten zuvor. Wir werden alles geben, um am Ende die größten Pokale zu gewinnen“, betont Alexander Stehlig. Der Leiter Werksmotorsport FIA WEC fügt hinzu: „Wir haben die Zeit nach dem vergangenen Lauf in Monza für genaue Analysen genutzt, um uns weiter zu verbessern. Zudem stand für die gesamte Mannschaft nach dem intensiven Auftakt des Jahres mit vier Rennen und zahlreichen Tests in den ersten sieben Monaten auch Erholung auf dem Programm. Wir gehen mit maximaler Energie und höchster Motivation nach Japan.“
Das Rennen
Der 4,563 Kilometer lange Fuji Speedway wurde 1966 eröffnet und liegt am Fuße des Mount Fuji, dem mit 3.776 Metern höchsten Berg Japans. Die schneebedeckte Kuppe des Vulkans bildet oftmals den Hintergrund für spektakuläre Fotos von der Strecke. Das Layout bietet ein breites Spektrum an Kurvenradien sowie die mit 1,475 Kilometern längste Gerade im Kalender der Langstrecken-WM.
„Für die sehr lange Gerade sollte der Luftwiderstand so gering wie möglich sein, um hohen Topspeed zu erreichen. Gleichzeitig brauchen wir für die vielen mittelschnellen Kurven hohen Abtrieb – dies verlangt nach einem guten Kompromiss bei der Fahrzeugabstimmung“, schildert Alexander Stehlig die Herausforderung für die Ingenieure bei der Erarbeitung eines optimalen Setups. „Wir stehen in dieser Saison vor einer zusätzlichen Aufgabe: Das Rennen in Fuji findet rund einen Monat früher statt als in den Jahren zuvor. Das bedeutet, dass wir im japanischen Spätsommer dort fahren und mit höheren Temperaturen rechnen dürfen. Dies wird sich auf die Reifennutzung auswirken. Der Fuji Speedway hat ohnehin einen fordernden Asphalt. Das rückt beim kommenden Lauf noch stärker in den Fokus.“
Ein besonderes Highlight des WEC-Rennens in Japan ist die „Circuit Safari“. Kurz vor dem Start des dritten Freien Trainings am Samstag schicken alle Teams mindestens eines ihrer Fahrzeuge annähernd im Renntempo auf die Strecke. Zur gleichen Zeit öffnen sich die Zufahrten für Reisebusse, die zahlreiche Fans um den Kurs chauffieren. Der Event sorgt regelmäßig für Begeisterung bei den Zuschauern und liefert den Insassen der Busse nachhaltige Eindrücke vom beeindruckenden Tempo der Sportwagen und Prototypen sowie vom Rennbetrieb der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC.
Die Fahrer des Porsche GT Teams
Am Steuer des rund 378 kW (515 PS) starken Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 wechseln sich die beiden Le-Mans-Klassensieger Richard Lietz und Gianmaria Bruni ab. Der Italiener rangiert in der Fahrermeisterschaft auf Platz zwei, sein Teamkollege aus Österreich auf Rennen vier. Stammpilot Lietz hatte zuletzt das Rennen in Monza (Italien) aufgrund einer Erkrankung auslassen müssen und kehrt nun wieder in das Aufgebot zurück. Auf Position drei der Gesamtwertung liegen die Markenkollegen Kévin Estre aus Frankreich und Michael Christensen aus Dänemark. Die beiden Fahrer der Startnummer 92 konnten den Auftakt 2022 in Sebring (USA) gewinnen. Porsche führt die Herstellerwertung nach vier von sechs Saisonrennen an.
Die Kundenteams
Dempsey-Proton Racing setzt im WEC-Rennen in Fuji zwei Porsche 911 RSR ein. In der Startnummer 77 geht Teameigner Christian Ried aus Schöneburg gemeinsam mit den beiden Briten Harry Tincknell und Sebastian Priaulx an den Start. Im Schwesterauto mit der Nummer 88 wechseln sich die Amerikaner Fred Poordad und Patrick Lindsey mit Jan Heylen aus Belgien ab.
In der Startnummer 46 von Project 1 fahren Nicolas Leutwiler aus der Schweiz, Mikkel Pedersen aus Dänemark und der Italiener Matteo Cairoli. Im Nummer-56-Auto des Kundenteams aus dem niedersächsischen Lohne agieren die beiden Briten Ben Barnicoat und Oliver Millroy gemeinsam mit dem Amerikaner Brendan Iribe. Die Startnummer 86 von GR Racing teilt sich das britische Duo Michael Wainwright und Ben Barker mit dem Italiener Riccardo Pera.
Der Zeitplan (alle Zeiten MESZ)
Freitag, 9. September
04:00 Uhr bis 05:30 Uhr: Freies Training 1
08:30 Uhr bis 10:00 Uhr: Freies Training 2
Samstag, 10. September
03:00 Uhr bis 03:12 Uhr: Circuit Safari
03:20 Uhr bis 04:20 Uhr: Freies Training 3
07:40 Uhr bis 07:50 Uhr: Qualifying GTE
Sonntag, 11. September
04:00 Uhr bis 10:00 Uhr: Rennen
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Endlich geht es wieder auf eine lange Reise. Auch wenn wir in diesem Jahr bereits im September in Fuji fahren, so ist unsere Hoffnung auf einige Wetterkapriolen trotzdem groß. Wir haben zuletzt in Monza gesehen, dass wir uns unter gewissen Umständen im Wettbewerb schwertun. Etwas Regen oder wechselnde Bedingungen könnten unsere Chancen aus meiner Sicht verbessern. Wir wollen in Japan siegen, um beim Saisonfinale in Bahrain die bestmögliche Ausgangsposition für den Kampf um die Weltmeisterschaft zu haben.“
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „2019 waren wir letztmals in Japan – es wird also höchste Zeit, dass wir endlich wieder vor den tollen Fans in Fuji fahren. Das Rennen wird enorm wichtig, denn in der Meisterschaft geht es in die ganz heiße Phase. Also wir vor drei Jahren dort angetreten sind, war unser Auto sehr schnell, aber wir hatten kein Glück auf unserer Seite. Ich hoffe, dass in diesem Jahr alles rund laufen wird. Wir wollen bei der Abschiedstournee unserer Werks-Neunelfer die Titel gewinnen – sowohl für Porsche in der Herstellerwertung als auch in der Fahrermeisterschaft.“
Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Nach zwei Jahren Pause freue ich mich sehr, wieder in Japan antreten zu dürfen. Ich mag Land und Kultur, die respektvollen Menschen und die leidenschaftlichen Fans. Die Strecke in Fuji hat unserem Porsche 911 RSR immer gut gelegen – das stimmt mich optimistisch. Der Kampf um die Meisterschaft ist in diesem Jahr ein extrem enger Wettbewerb. Es ist enorm wichtig, dass wir im kommenden Rennen ganz vorne sind und maximale Punkte mitnehmen.“
Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Die Vorfreude auf das kommende Rennen ist besonders groß. Wir alle leiden unter einer Art ‚Japan-Entzug‘, weil wir zwei Jahre lang nicht dorthin reisen konnten. Der Event in Fuji findet erstmals schon Mitte September statt. Wir müssen mit deutlich höheren Temperaturen rechnen als bei den vorangegangenen Ausgaben. Im diesjährigen Titelkampf geht es derart eng zu, dass die Entscheidung in der Meisterschaft durch zwei Faktoren entschieden wird: beste Vorbereitung und geringste Fehlerquote. Diese Dinge stehen bei uns klar im Fokus.“
Weitere Informationen sowie Film- und Foto-Material im Porsche Newsroom: newsroom.porsche.de