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Mittelstandspresse

21.07.2016

Was Hightech-Gründer nach Rhein-Main lockt

Studie beleuchtet Ökosystem für Startups in der Region

Graftschaft-Ringen, 21.07.2016 (PresseBox) - Wo punktet Rhein-Main bei Gründern von Hightech-Startups – und wo schöpft die Region ihr Potenzial noch nicht ausreichend aus, um für die Gründerszene attraktiv zu sein? Diese Fragen hat der Fachbereich Gründung & Innovation des RKW Kompetenzzentrums u. a. mithilfe von Daten der Plattform spot-folio.com untersucht. „Das Ergebnis zeigt die Notwendigkeit, sich auf ausgewählte Kompetenzfelder zu spezialisieren, um sich gegenüber den nationalen Leuchttürmen Berlin und München zu behaupten.“, so einer der Autoren Dr. Matthias Wallisch. „Wichtig ist ein schrittweiser Imagewandel, sodass die Rhein-Main-Region auch auf nationaler wie internationaler Ebene stärker als Arena für Startups wahrgenommen wird.“

In der Rhein-Main-Region hat sich in den letzten Jahren eine dynamische Startup-Szene entwickelt. Angesichts von 3,5 Hightech-Gründungen je 10.000 Erwerbsfähiger zählt man zu den stärksten fünf Standorten in Deutschland. Und auch die über 140 Veranstaltungen für Startups in der Rhein-Main-Region in der zweiten Jahreshälfte 2015 zeigen, dass kein Tag vergehen muss, an dem man als Gründer nicht an einem Event teilnehmen kann. Wahrhaft paradiesische Zustände - aber der Schein trügt, denn die beschriebene Dynamik hat keine Außenwirkung. Während in Berlin der Zustrom aus ganz Deutschland und dem Ausland signi-fikant ist, stammen die Rhein-Main-Gründer überwiegend aus der Region. Rhein-Main wird von außerhalb kaum als Startup-Standort wahrgenommen.

Dabei könnte und sollte Rhein-Main doch das nationale und hoffentlich auch internationale Zentrum für die Fintech-Startups werden. Die hohe Dichte an Know-how-Trägern und die Bankenzentralen schienen dafür wie geschaffen. Aber weit gefehlt:

Junge Fintech-Unternehmen berichten über große regulatorische Schwierigkeiten bei der Umsetzung ihrer Geschäftsidee und verweisen auf bessere Bedingungen im europäischen Ausland (besonders London). Das spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der Rhein-Main-Startups wider: Hier dominieren die Bereiche Innovative Services (26 %) und Big Data (23 %). Danach folgen die Segmente E-Commerce (14 %), Digital Media (12 %), und erst dann Fintech (11 %); Schlusslichter sind Health (7 %) sowie Andere (7 %).

Aber warum sollte man sich als Region überhaupt mit Hightech-Unternehmen beschäftigen? An dieser Stelle sind sich alle Experten einig: Von jungen Hightech-Unternehmen gehen viele volkswirtschaftlich bedeutsame Impulse aus. Hightech-Unternehmen wachsen schneller als der Durchschnitt, und es entstehen im Vergleich zu anderen Unternehmen mehr Arbeitsplätze – und zwar in Wachstumsfeldern. Eine Studie der Kauffman Foundation hat beispielsweise ergeben, dass nahezu alle neuen Arbeitsplätze in den USA zwischen 2000 und 2010 von schnell wachsenden Hightech-Startups geschaffen wurden. Angesichts dieser volkswirt-schaftlichen Bedeutung konkurrieren Regionen und Staaten gegeneinander, um derartige Unternehmen für sich zu gewinnen und von den besonderen volkswirtschaftlichen Effekten zu profitieren. Wenn man sich als Region also nicht beizeiten entsprechend aufstellt, ist man im Hightech-Rennen schnell abgehängt.

Und so ist es recht und billig, auch einmal die vielen Vorteile der Region aufzuführen: Aus Sicht der Startups zeichnet sich die Rhein-Main-Region durch eine hervorragende Infrastruk-tur aus. Die kurzen Wege, das gut funktionierende öffentliche Verkehrsnetz und der schnell erreichbare Flughafen werden im Vergleich zu internationalen Metropolen wie London und New York als großer Vorteil erachtet. Weiterhin erweist sich die Lage innerhalb Deutschlands als großer Standortvorteil. Hinzu kommt die hohe Dichte an Corporates und mittelständischen Unternehmen in der Rhein-Main-Region, die den Marktzugang und die Kommunikation mit den Kunden erleichtert. Und last, but not least ist das Niveau an fachlichem Know-how und Managementfähigkeiten bei potenziellen Gründerinnen und Gründern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hervorragend.

Ein guter Boden also, um eine national wie international bedeutende Rolle in der Welt der jun-gen Hightech-Unternehmen zu spielen. Aber es gibt noch genügend Hausaufgaben zu erledi-gen, und die Zeit spielt nicht gerade für Rhein-Main. Daher empfehlen die Autoren ein schnel-les und zielgerichtetes Handeln, eine Spezialisierung auf bestimmte Kompetenzfelder, sowie einen Imagewandel, wie ihn z. B. jüngst die schwedische Stadt Malmö hingelegt hat: Aus ei-ner grauen und hoffnungslosen Industriestadt wurde eine der innovativsten Städte der Welt, eine Stadt voller Talente und Gründer. Wieviel mehr sollte das Rhein-Main schaffen!

Die Studie steht zum kostenlosen Download unter www.spotfolio.com/de/medien-center/case-study bereit.

Über das RKW Kompetenzzentrum

Das RKW Kompetenzzentrum unterstützt kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland dabei, ihre Wettbe-werbsfähigkeit zu stärken und zu halten. In der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft wer-den praxisnahe Empfehlungen und Lösungen zu den Themen Fachkräftesicherung, Unternehmensentwick-lung, Innovation und Gründung entwickelt. Neben den Themen rund um das Gründungsverhalten und -vorhaben in Deutschland untersucht der Fachbereich „Gründung und Innovation“ des RKW Kompetenzzent-rums auch spezielle Zielgruppen von Gründern wie Frauen und ältere Gründer (senior entrepreneurship) und zeigt mit dem eigenen Ansatz des Gründerökosystems, welche Faktoren eine Region attraktiv für Gründer und Startups machen. Weitere Informationen unter www.gruenderoekosystem.de.

Das RKW Kompetenzzentrum ist eine gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungseinrichtung des RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft e.V. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Weitere Informati-onen unter www.rkw-kompetenzzentrum.de.

Über Spotfolio

Spotfolio ist eine Such- und Matchingplattform, die Industrie-Unternehmen, Startups und Forschungsinstitute zusammenbringt. Der spezialisierte Datenpool enthält die innovationsstärksten deutschen Hightech-Firmen und bietet einzigartige Interaktionselemente und Analysetools. Die Plattform richtet sich an mehrere Tausend Konzerne und große Mittelstandsunternehmen in Deutschland, die die Plattform für das eigene Technologie-Scouting nutzen. Forschungsinstitute an Hochschulen, Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrich-tungen nutzen Spotfolio für das Technologie-Marketing und für die Gewinnung von industriellen Forschungs-partnern und entsprechenden Drittmitteln. Startups können über Spotfolio frühzeitig große Kunden gewinnen und so schneller wachsen. Weitere Informationen unter www.spotfolio.com.

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