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INDUSTRIEPREIS

Interviewreihe

19.04.2017 - Elektrotechnik

Siegerinterview von FLIR

INDUSTRIEPREIS 2017

1. Ihr Produkt ist Sieger beim INDUSTRIEPREIS 2017. Können Sie Ihre Lösung in drei prägnanten Sätzen beschreiben?

Wir freuen uns sehr, dass die Jury das Wärmebild-Multimeter von FLIR ausgewählt hat. Das FLIR DM284 vereint ein digitales TRMS-Effektivwert-Multimeter mit 18 Funktionen mit der infrarot-gesteuerten Messhilfetechnologie FLIR IGM, die den Anwender schnell und sicher zum exakten Punkt der erkannten Temperaturanomalie führt, ohne dass dieser den elektrischen Schaltschrank oder Verteilerkasten berühren muss. Es eignet sich ideal zur Vor-Ort-Fehlerdiagnose bei Elektroniksystemen, kommerziellen elektrischen Anlagen, in Leichtindustrieumgebungen, bei Außendiensteinsätzen und beim Arbeiten an HLK-Systemen.

2. Was ist aus Ihrer Sicht das Fortschrittliche an Ihrem Industrieprodukt?

FLIR hat hier zwei bisher getrennte Messgeräte zusammengeführt: Ein Multimeter und eine Wärmebildkamera. Diese Kombination ist äußerst sinnvoll, da eine Wärmebildkamera auf auffällige Stellen hinweisen kann, an denen dann mit dem Multimeter gemessen werden kann – ab sofort mit einem einzigen Gerät.


Thomas Jung
3. Warum braucht ein Unternehmen eine Lösung wie Ihre und welche Vorteile bietet sie anderen Industrieunternehmen?

Einerseits ist das FLIR DM284 günstiger als eine separate Wärmebildkamera und ein zusätzliches Digital-Multimeter. Und außerdem ist ein schnellerer Workflow möglich, wenn ein Messtechniker nicht erst eine Wärmebildkamera aus der Tasche (oder sogar dem Hartschalenkoffer) nehme8n, sie hochfahren und dann wieder zu seinem Multimeter greifen muss, um die auffälligen Stellen zu messen.

4. Wie lange dauerte die Entwicklung Ihres ausgezeichneten Produkts und planen Sie weitere Optimierungsmaßnahmen oder Erweiterungen?

FLIR hat durch den Lepton-Wärmebildsensor, der in hohen Stückzahlen produziert wird (gerade wurde die Millionste Einheit gefeiert), die Möglichkeit, seine Wärmebildtechnologie in die verschiedensten Messgeräte zu integrieren. So haben wir u. a. eine FLIR-Stromzange CM174 und mit dem FLIR MR160 und MR 176 zwei Feuchtemessgeräte mit der infrarot-gesteuerten Messhilfetechnologie FLIR IGM entwickelt. FLIR wird diesen Weg in Zukunft konsequent weiter verfolgen, um die Wärmebildtechnolgien möglichst für alle günstig verfügbar zu machen. Auch für Smartphones gibt es mit der FLIR ONE z. B. mittlerweile ein preiswertes Wärmebildkamera-Modul.

5. Wie wichtig ist für Sie die Teilnahme an Wettbewerben wie dem INDUSTRIEPREIS und was bedeutet ein solcher Preis für Ihr Unternehmen und Ihre Arbeit?

Die Anerkennung unserer Arbeit durch die hochkarätige Jury des Industriepreises macht uns sehr stolz und bestätigt uns in unserer Strategie. Als Unternehmen, das klar von der technischen Seite herkommt, wird FLIR sich immer konsequent für Innovationen einsetzen – und wir freuen uns, dass wir damit offensichtlich einen Bedarf in der Industrie decken und Bestätigung finden.

6. Welche Rolle spielt das Thema „Industrie 4.0“ Ihrer Meinung nach für die Wettbewerbsfähigkeit deutschsprachiger Industrieunternehmen?

Industrie 4.0 und damit Vernetzung ist schon lange nicht mehr die Zukunft sondern faktisch bereits die Gegenwart in Produktionsanlagen und auch bei Messtechnik-Produkten. Bei FLIR äußert sich das z. B. in Form von patentierten Technologien wie Meterlink, bei der eine Wärmebildkamera automatisch Daten eines anderen Messgeräts (Multimeter, Feuchtemessgerät, Stromzange etc.) in die Wärmebilder und die Berichte übernimmt. Das funktioniert drahtlos per Bluetooth, und viele FLIR-Geräte verfügen zusätzlich auch über WLAN.

7. Wie schafft es Ihr Unternehmen, dauerhaft fortschrittlich zu bleiben? Wie sieht Ihre Zukunftsplanung aus?

FLIR ist ein Technologie-Unternehmen. Als amerikanisches Unternehmen bezeichnen wir uns als „technology driven“ und lieben Herausforderungen und innovative Lösungen. Jedes unserer Produkte entwickeln wir kontinuierlich weiter und suchen ständig neue Technologien und Einsatzbereiche. Bei FLIR ist das tief in der Unternehmens-DNA verwurzelt – und wird auch in Zukunft unser Handeln bestimmen.