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21.01.2020 - Fachartikel - Geld / Finanzen / Versicherungen

Finanzierungsmonitor 2020: Jeder vierte Mittelständler braucht für den Klimaschutz fremdes Geld / Banken verlangen zunehmend Informationen zu Nachhaltigkeits-Aktivitäten der Unternehmen

Fotocredit: Bert Bostelmann, bildfolio
(Initiative Mittelstand)

26 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland benötigen in diesem Jahr für ihre Klimaschutz-Maßnahmen eine Finanzierung. Damit rangiert das Thema Nachhaltigkeit bei den über Kredite und Co. zu finanzierenden Aktivitäten noch vor den F+E-Ausgaben sowie der Finanzierung neuer Standorte oder geplanter Übernahmen. Doch auch unabhängig vom Finanzierungsgrund möchten Banken von den Unternehmen zunehmend Transparenz in Sachen Klimaschutz. Das sind Ergebnisse der Studie „Finanzierungsmonitor 2020“. creditshelf, der Gestalter digitaler Mittelstandsfinanzierung, hat dafür zusammen mit der TU Darmstadt mehr als 200 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt.

„Nachhaltigkeit und Klimaschutz nehmen für 88 Prozent der Befragten bereits einen wesentlichen Teil der Unternehmensstrategie ein. Niemand kann sich dem Thema mehr entziehen. Aber Lippenbekenntnisse reichen nicht aus, die Firmen müssen Taten folgen lassen – und deshalb auch investieren“, sagt Dr. Daniel Bartsch, Vorstand und Gründungspartner von creditshelf. Viele Maßnahmen seien sehr kapitalintensiv, würden aber nicht direkt zum wertschöpfenden Prozess beitragen. 

Eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie kann auch nach Meinung von Prof. Dr. Dirk Schiereck beträchtliche Kosten nach sich ziehen. Der Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt sieht neben der Produktionskette und den dazugehörigen Dienstleistern auch in der Verwaltung viel Potenzial. „Zentral ist die Frage: Wie weit ist ein Unternehmen gewillt zu gehen?“, so der Finanzierungsexperte. „Soll zum Beispiel die Energieversorgung für eine Produktionsstätte nicht mehr mit konventionellem Strom betrieben werden, kann schnell und günstig auf einen grünen Versorger mit erneuerbaren Energiequellen zurückgegriffen werden. Alternativ kann das Unternehmen aber auch eine Solaranlage auf dem Dach installieren. Das bedarf zwar einer größeren Finanzierung, kann sich aber langfristig rechnen“, erklärt Schiereck, der den „Finanzierungsmonitor“ seit seiner ersten Auflage im Jahre 2016 wissenschaftlich begleitet.

Für creditshelf-COO Bartsch sind viele Nachhaltigkeits-Projekte nicht nur aus Umweltschutzgründen wichtig, sie unterstützen auch ein positives Unternehmensimage: „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtig, eine positive Reputation auszustrahlen, um Top-Talente anzuziehen. Auch viele Kunden achten verstärkt darauf, dass eine Marke gesellschaftlich akzeptiert ist. Nachhaltigkeits-Investitionen können sich also langfristig als renditestarkes Investment herausstellen.“ In der Kommunikation mit Geschäftspartnern oder bei Verhandlungen mit Banken werde das Thema auch immer wichtiger. 67 Prozent der im Finanzierungsmonitor befragten Unternehmen gaben an, dass ihre Hausbank bereits Informationen zu Aktivitäten in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit gefordert hätte. Und acht von zehn Unternehmen achten auch selbst bereits bei der Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern auf deren Nachhaltigkeits-Bemühungen.

 

Über die Studie „Finanzierungsmonitor 2020

Die Studie "Finanzierungsmonitor 2020" beruht auf einer Ende 2019 durchgeführten Befragung des digitalen Mittelstandsfinanzierers creditshelf (www.creditshelf.com). Insgesamt nahmen 211 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen an der Befragung per Online-Erhebung durch ein Marktforschungsinstitut teil. Die Studie wurde wissenschaftlich begleitet von Prof. Dr. Dirk Schiereck, Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt.

www.creditshelf.com

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