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01.12.2016 - Fachartikel - Intralogistik

Gewusst-wie: Vom Wareneingang bis zum Versand

Verschiedene Wege zum Optimieren Ihres Lagers

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(Initiative Mittelstand)

Amazon beliefert in München und in Berlin seine Kunden auf Wunsch innerhalb einer Stunde und auch andere Großkonzerne bieten schon seit einigen Jahren eine Same-Day-Delivery an.[1]  Eine aktuelle Studie der Statista belegt, dass 66 Prozent der befragten Online-Shopper eine Lieferung innerhalb von zwei Tagen erwarten.  Dabei erhöht eine schnelle Lieferzeit die Kundenzufriedenheit und senkt die Retourenquote.[2]  Genau diese schnelle Lieferzeit können Sie allerdings nur einhalten, wenn Sie Ihr Lager so effizient wie möglich steuern! Welche Wege es zur Optimierung Ihres Lagers gibt und welche Entscheidungen Sie bei der Steuerung Ihres Lagers treffen müssen, erklären wir Ihnen im nächsten Teil unserer Gewusst-wie-Reihe:

Vom Wareneingang zum Versand – Verschiedene Wege zum Optimieren Ihres Lagers

Der Ratgeber steht Ihnen hier auch als Whitepaper zum Download zur Verfügung.

Vom Einkauf und dem Wareneingang 

Noch bevor der Kunde auf „Kaufen“ klickt, müssen in Ihrem Lager diverse Prozesse abgelaufen und Entscheidungen getroffen worden sein. Um Produkte innerhalb kürzester Zeit an Ihre Kunden zu liefern, müssen Sie diese Produkte zunächst lieferbar und somit „auf Lager“ haben.[Anm. d. Red.: Fulfillment-Strategien oder das Streckengeschäft werden in diesem Ratgeber außer Acht gelassen.] Sie lösen also zunächst eine Bestellung an Ihren Lieferanten über Ihr Warenwirtschaftssystem aus. Hierbei können Sie den Lieferanten dazu auffordern eine Belegnummer als Referenz anzugeben. Wird die Ware nun an Ihr Lager geliefert, gibt es zwei verschiedene Vorgehensweisen:

Belegbezogene Wareneingangskontrolle

Mithilfe eines mobilen Endgeräts oder eines Barcode-Scanners können Sie nun den Lieferschein Ihrer Bestellung mit dem in der Warenwirtschaft hinterlegten Bestelldokument abgleichen. Dabei können in der Warenwirtschaft auch Teillieferungen oder Überbuchungen erfasst werden. Sind alle Positionen gescannt, kann ein Eingangslieferschein erstellt werden. Dieser hilft Ihnen dabei, die Ware im Anschluss im Lager zu Verräumen.

Beleglose Wareneingangskontrolle

Liefert Ihr Lieferant Ihnen verschiedene Produkte aus den unterschiedlichsten Bestellungen, werden Ihnen in der Warenwirtschaft alle beim Lieferanten offenen Bestellungen angezeigt. Es gibt also nicht den EINEN Beleg. Nun Scannen Sie die einzelnen Positionen der Lieferung mithilfe Ihres mobilen Endgeräts und erhalten, wie bei der belegbezogenen Wareneingangskontrolle, einen Eingangslieferschein. Wenn es nun um das Verräumen der Ware im Lager geht, müssen Sie sich zwischen folgenden zwei Strategien entscheiden:

Chaotische Lagerhaltung versus Festplatzsystem

Die Art der Lagerhaltung spielt gerade bei der Steigerung der Effizienz Ihres Lagers eine ausschlaggebende Rolle! Dabei gibt es sicherlich nicht die „One-Size-Fits-All“ Lösung, sondern die Gegebenheiten Ihres Lagers, wie auch Ihr Produktsortiment und Ihre Verkaufskanäle müssen individuell bei der Wahl der Lagerhaltung betrachtet werden.

Dennoch gibt es einige Vor- und Nachteile beider Strategien[3]:

Bei der Festplatzlagerhaltung werden den Artikeln feste und langfristige Standorte in Ihrem Lager zugewiesen. Je nach Größe Ihres Sortiments wissen Ihre Lagermitarbeiter nach gewisser Zeit, wo in Etwa die Produkte lagern, wodurch sich Ihre Mitarbeiter schnell im Lager zurechtfinden können. Bei der chaotischen oder auch dynamischen Lagerhaltung werden die Produkte hingegen flexibel gelagert – wo eben gerade Platz ist. Zugegebenermaßen klingt die chaotische Lagerhaltung etwas „chaotischer“ als sie eigentlich ist, denn die chaotische Lagerhaltung wird von einer intelligenten Lagersoftware gesteuert und optimiert so die Lagerfläche: Werden neue Waren an Ihr Lager geliefert, wählt die Lagersoftware unter Berücksichtigung diverser Faktoren einen freien Lagerplatz für die neue Lieferung. Der Lagermitarbeiter lagert die Ware dort ein. Diese Einlagerung erfasst der Mitarbeiter mit einem mobilen Endgerät, welches wiederum die aktuelle Lagerposition der Ware in der Warenwirtschaft erfasst. Zudem können Artikel mit der chaotischen Lagerhaltung auch nach Ihrer Wichtigkeit eingelagert werden: Produkte, die öfter verkauft werden, können an einem leicht und schnell erreichbaren Platz einsortiert werden. 

Allerdings gibt es auch einige Voraussetzung, die Ihr Lager bei der chaotischen Lagerhaltung erfüllen muss [4]

  • Alle Artikel müssen digital gekennzeichnet werden
  • Lagerbewegungen müssen ebenfalls digital nachverfolgt werden
  • Die Produkte müssen ähnliche Anforderungen an Ihre Umgebung (Temperatur, Luftfeuchtigkeit,..) haben

Erfüllen Ihre Produkte die genannten Voraussetzungen, können Sie von folgenden Vorteilen der chaotischen Lagerhaltung profitieren [5]:

  • Eingesparte Zeit durch schnelles Ein- und Auslagern der Produkte, da Ihnen die Lagersoftware einen geeigneten Lagerplatz vorgibt
  • Maximale Auslastung der Lagerkapazität
  • Effiziente Kommissionierung, denn Waren werden je nach Wichtigkeit im Lager positioniert
  • Kurze Einarbeitungszeit der Mitarbeiter, denn diese müssen sich – im Gegensatz zum Festplatzsystem – die Position der Ware im Lager nicht merken

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sie mithilfe der cateno-Lagersoftware Ihr Lager mit der chaotischen Lagerplatzverwaltung höchst effizient nutzen können, insofern es die individuellen Gegebenheiten Ihres Lagers und Ihrer Produkte zulassen. Übrigens ist es auch kein Zufall, dass Amazon oder Zalando Ihre Logistikzentren auf diese Art der Lagerhaltung optimieren. Doch Sie müssen sich einer weiteren Frage bei der Einlagerung Ihrer Produkte stellen:

FiFo oder LiFo?

FiFo (First In – First Out) beschreibt eine Lagerstrategie bei der zuerst eingelagerte Ware auch wieder als erstes dem Lager entnommen wird. Lagertechniken bei denen dieses Prinzip angewendet wird, sind z.B. Palettendurchlaufregallager oder Behälterdurchlaufregallager.[6]  Das LiFo-Prinzip (Last In – First Out) ist demnach genau das Gegenteil: Zuletzt eingelagerte Waren werden zuerst entnommen. Lagertechniken bei denen dieses Prinzip angewendet wird sind z.B. das Satellitenregallager, das Zeilenlager oder das Einfahrregallager.[7] Das FiFo-Prinzip sollte vor allem bei leicht verderblichen Gütern, wie Lebensmitteln angewendet werden. Hier ist es wichtig, dass Waren die zuerst eingelagert wurden, auch zuerst entnommen werden. Das LiFo-Prinzip kann hingegeben bei unverderblichen oder sehr lang haltbaren Produkten mit hoher Umschlaghäufigkeit in Erwägung gezogen werden. Eine solche Lagerung kann auch Platz- oder Kosteneinsparungen mit sich bringen, denn die Produkte werden einfach von Vorne in das Regal geschoben und von dieser Seite auch wieder entnommen.[8] 

Sie sehen, bevor der Kunde überhaupt auf „Kaufen“ klickt, gibt es für Sie einige wichtige Dinge zu entscheiden! Sie müssen diese Entscheidung allerdings nicht alleine treffen – wir beraten Sie gerne und helfen Ihnen dabei, die für Sie perfekte Strategie zu finden. Diese könnte übrigens auch aus einer Mischform bestehen, denn manche Produkte Ihres Sortiments eignen sich sicherlich besser für die chaotische Lagerhaltung oder für das FiFo-/ LiFo-Prinzip als andere. Klickt der Kunde nun aber auf „Kaufen“ muss es, wie zu Beginn beschrieben, schnell gehen. Um die Ware so schnell es geht auszuliefen, gibt es wiederum verschiedenen Kommissionierstrategien.

Über die Kommissionierung und den Warenausgang

Den Warenausgang können Sie durch die Wahl der richtigen Kommissionierstrategie optimieren. Hierbei ist die für Sie richtige Strategie abhängig von der durchschnittlichen Größe Ihrer Artikel, der Auftragsgröße, der Lagergröße oder auch davon, über welchen Verkaufskanal Sie Ihre Produkte vertreiben. 

Die verschiedenen Kommissionierstrategien im Überblick

Einzelkommissionierung
Wie der Name es schon sagt, wird bei dieser Strategie jeder Auftrag einzeln kommissioniert. Hierfür wird eine wegoptimierte Pickliste erstellt, die entweder ausgedruckt und abgehakt (= Pick by Paper) oder mit einem mobilen Endgerät abgearbeitet wird. Diese Strategie macht nur Sinn, wenn der jeweilige Auftrag entsprechend groß ist und aus vielen verschiedenen Positionen besteht.

Einstufige Sammelkommissionierung (rollende Kommissionierung)
Bei dieser Strategie werden mehrere einzelne Aufträge gleichzeitig gepickt. Hierfür werden die Vorgänge in einer Pickliste gesammelt und durch die Verteilung in unterschiedliche Boxen auf dem Kommissionierwagen pro Auftrag einsortiert. Hier kann zum Beispiel ein MDE-Gerät als Unterstützung zum Einsatz kommen: Beim jeweiligen Artikel wird angegeben, in welcher Box und in welcher Stückzahl dieser abzulegen ist. Die Kontrolle, ob der richtige Artikel gepackt wurde, kann dabei entweder direkt beim Packen oder bei der Warenausgangskontrolle beim Scannen der Artikel am Packarbeitsplatz erfolgen.

Mehrstufige Sammelkommissionierung (Versandbox Kommissionierung)
Hier werden ebenfalls gleich mehrere Vorgänge in einer Pickliste zusammengefasst und in eine Box kommissioniert. Der Unterschied zur einstufigen Sammelkommissionierung ist allerdings, dass die Verteilung der Artikel erst beim Eintreffen am Packarbeitsplatz in ein dort installiertes Boxen-System erfolgt. 

1-Artikel-Kommissionierung
Die 1-Artikel-Kommissionierung macht vor allem Sinn, wenn man täglich viele Aufträge hat, die jeweils nur aus einem Artikel bestehen. Dies ist z.B. oft bei Amazon-Aufträgen der Fall. Hier wird dann eine Sammelkommissionierliste mit allen Aufträgen erstellt, die genau einen Artikel beinhalten. Mit dieser Packliste kann ein optimierter Weg durch das Lager erstellt werden, bei dem die Artikel eingesammelt werden. Bei Ankunft am Packarbeitsplatz wird jeder Artikel einzeln gescannt und die Lagersoftware weiß automatisch zu welchem Auftrag der Artikel gehört. So werden direkt das Versandlabel und die Rechnung ausgedruckt.

Just-In-Time-Versand
Dieser Prozess eignet sich, wenn man Artikel vom Lieferanten auftragsbezogen bestellt hat und diese am selben Tag weiter an den Kunden versendet werden sollen. Bei dem Just-In-Time-Versand unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Typen:

  1. Einstufiger JIT
    Nach dem Scannen des Artikels im Wareneingang werden direkt eine Kundenrechnung und ein Versandlabel erstellt. Die Ware ist sofort zum Versand bereit.
  2. Zweistufiger JIT
    Nach dem Scannen des Artikels im Wareneingang erhält der Mitarbeiter eine Meldung, dass der gescannte Artikel im Lager „JIT“ abzulegen ist. In diesem Zwischenlager wird der Artikel erneut gescannt, die Rechnung und das Versandlabel werden ausgedruckt. Der zweistufige JIT macht dann Sinn, wenn Wareneingang und Warenausgang räumlich getrennt voneinander sind.

Die Warenausgangskontrolle

Je nachdem für welche Kommissionierstrategie Sie sich entschieden haben, müssen Sie in der Warenausgangskontrolle die gepickten Waren noch einmal mit dem offenen Auftrag abgleichen. Für diesen Soll-Ist-Vergleich können Sie mobile Endgeräte verwenden oder, wenn die Produkte beispielsweise so klein sind, dass kein Barcode angebracht werden kann, durch einen optischen Abgleich überprüfen. Auch das Wiegen der Ware erfolgt, falls nötig, an diesem Schritt des Lagerprozesses. Sind alle Positionen gepickt, kann die Ware verpackt werden. Aus der Warenwirtschaft erhält die Lagersoftware die verschiedenen Informationen über den Auftrag und es wird beispielsweise direkt das Frachtlabel oder auch die Rechnung erstellt. Dabei ist es unerheblich mit welchem Frachtführer Sie die Sendung versenden möchten, denn Sie können aus über 100 Frachtführern wählen, ohne die Software zu wechseln.

Exklusive Einblicke in das neue Release von cateno für Lager 

Die neuste Version unserer Lagersoftware steht Ihnen bald als Update zur Verfügung! Neben den bislang beschriebenen Funktionen, bietet die neueste Version der cateno Lagersoftware erhebliche Verbesserungen in der Benutzeroberfläche:

  • Einfache Menüführung mit klarer Farbgebung
  • Kurze Schulungszeiten für Picker und Packer durch die intuitive Gestaltung der Software-Oberfläche
  • Mehrsprachige Benutzeroberfläche
  • Protokollierung zur Effizienzüberwachung
  • Login mit ID-Karte
  • Übersichtliche Darstellung der Soll-Ist-Werte bei der Wareneingangs- und Warenausgangskontrolle
  • Gewichtsabfragen
  • Erfassung der aktuellen Packzeit
  • Hinweise auf Zusatzprodukte
  • Unterstützung der Gestensteuerung ab Windows 8
  • Touchscreen-optimierte Oberfläche

Mit der cateno Lagersoftware sind Sie also bestens gewappnet für den sprichwörtlichen Kampf gegen die Zeit. Und falls Sie sich unsicher sind, wenn es um die verschiedenen Lagerplatz- oder Kommissionierstrategien geht, schreiben Sie uns doch einfach eine E-Mail an vertrieb@cateno.de

Gewusst, wie Sie Ihr Lager optimieren können? Nun kennen Sie sich aus.

cateno. So geht E-Commerce.

http://www.cateno.de/blog/gewusst-wie-vom-wareneingang-bis-zum-versand-verschiedene-wege-zum-optimieren-ihres-lagers/

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