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05.02.2016 - Fachartikel - Umwelt / Natur

Indien entscheidet heute über GMO-Senf

Heute fällt in Neu Delhi eine Entscheidung, ob Indien seine erste genetisch veränderte...

(Initiative Mittelstand)

Heute fällt in Neu Delhi eine Entscheidung, ob Indien seine erste genetisch veränderte Frucht, den Senf, zum kommerziellen Anbau zulassen will. Die Diskussion über das Für und Wider geht in Indien hoch her. Unterdessen hat China sich gerade in dieser Woche durch den 43 Mrd. USD teuren Kauf des Schweizer Technologieunternehmens Syngenta eindrucksvoll  für die Gen-Technik in Lebensmitteln entschieden.

Für Indien hat die Entscheidung für die Gentechnik in Lebensmitteln eine große wirtschaftliche Bedeutung, denn das bald bevölkerungsreichste Land der Welt gibt jedes Jahr mehrere zig-Mrd. USD für Importe von Speiseölen und andere Lebensmittel aus. Die Bauern arbeiten noch meist mit altertümlicher Technologie und sie erreichen damit nur den Bruchteil der Erträge, die weltweit geerntet werden. Außerdem stehen wegen der Zersiedlung immer weniger Ackerflächen zur Verfügung und das Wetter ist in Zeiten des Klimawandels immer schwerer vorherzusagen. In den letzten zwei Jahren wurde Indien von so großer Trockenheit heimgesucht, dass man zum ersten Mal seit Jahrzehnten in großem Maße Grundnahrungsmittel importieren musste.

Sollte jetzt die kommerzielle Nutzung von genetisch veränderten Senfpflanzen erlaubt werden, könnte auch der Weg für andere GMO-Züchtungen wie Mais frei werden. Führende Züchterhäuser wie Syngenta oder Monsanto, die bereits mit der Gentechnologie in vielen Ländern der Welt große Erfolge haben, bemühen sich um den Zugang nach Indien, einem der größten Agrarmärkte der Welt.

Aber auch wenn heute eine Entscheidung für die kommerzielle Nutzung des GMO-Senfs fallen sollte, ist längst noch nicht klar, ob die Bevölkerung die Ernte auch kauft, denn die politische Opposition ist stark und schürt Ängste. Trotz der Chance auf eine bessere Versorgung mit Lebensmitteln argumentiert man damit, dass Gen-Lebensmittel nicht sicher seien, die Biodiversität leiden werde und dass man von wenigen großen internationalen Züchtern abhängig werde.

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