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02.07.2015 - Fachartikel - Geld / Finanzen / Versicherungen

Energiepreise für die Industrie sinken weiter

ISPEX: Gaspreise steigen durch Lieferstopp für Ukraine kurzfristig an

ISPEX Gaspreisindex Juni 2015
(Initiative Mittelstand)

Die durchschnittlichen realisierten Preise für Strom und Gas bei Industrie und Gewerbe sind nach der Preisstabilität der letzten Monate nun weiter gesunken. Die Entwicklung der Energiepreise bescherte den Industrie- und Gewerbebetrieben somit die Chance, sich im Juni günstig mit Strom und Gas einzudecken. Der ISPEX-Energiepreisindex folgt, als Spiegel der Energiepreise für Unternehmen, den im Juni abgeschlossenen Lieferverträgen. Der Preisindex sank sowohl bei Strom als auch bei Gas. Darauf weisen die Experten des Energiedienstleisters ISPEX hin, die auch in diesem Monat die Preisentwicklung analysierten und einen Ausblick auf die weitere Entwicklung geben.


Lieferstopp für Ukraine lässt Gaspreise kurzfristig ansteigen


Noch bis Mitte Juni sah es so aus, als entwickelten sich die Energiepreise weiter ohne große Schwankungen nur seitwärts. Zum Monatsende flammte jedoch der Konflikt um russisches Gas für die Ukraine wieder auf. Nach dem Scheitern der Verhandlungen und der Beendigung der Belieferung der Ukraine durch Russland stiegen die Gaspreise an den Handelsplätzen kurzfristig sprunghaft an.


„In dem Gaskonflikt entsteht erneut große Unsicherheit und es stellt sich die Frage, wie es mit dem zur Durchleitung durch die Ukraine bestimmten Gas weitergeht“, gibt Stefan Arnold, Vorstandsvorsitzender der ISPEX AG, zu bedenken. Es bleibe abzuwarten, wie die Märkte weiter reagieren werden.


Der ISPEX-Energiepreisindex für Gas ist leicht gesunken


Dem relativ stabilen Großhandel Anfang Juni folgend entwickelten sich die Einkaufpreise für Gas am Endkundenmarkt für Gewerbe und Industrie noch entsprechend. Der monatlich von ISPEX errechnete Durchschnittspreis der jeweils besten Angebote für Gaslieferungen sank deshalb leicht von 2,35 Cent je Kilowattstunde im Vormonat auf 2,30 Cent je Kilowattstunde.


„Die Einkaufsbedingungen für Gas sind für die Unternehmen insgesamt nach wie vor gut. Trotz der Entwicklungen in der Ukraine gibt es für größere Preisbewegungen keine deutlichen Anzeichen. Daher sollten diese guten Rahmenbedingungen zumindest auch noch im Juli vorherrschen“, prognostiziert Stefan Arnold.


Zu beachten sei jedoch, dass gerade solche Unternehmen, deren Gasliefervertrag zum Ende September endet, nun verstärkt auf den Markt drängen und Kapazitäten in den Vertriebsabteilungen der Gaslieferanten binden werden. Daher werde die generelle Aufmerksamkeit bei Gasanfragen aufgrund der steigenden Nachfrage und damit der Zahl der Anfragen zurückgehen. Mit eingeführten Ausschreibungsplattformen lassen sich die Anfragen jedoch effektiv bei den Lieferanten platzieren und die Unternehmen können gute Preise erzielen.


Preis für Kohle zieht Strompreis nach oben


Der Preis für Kohle ist in der zweiten Junihälfte deutlich angestiegen. Kohle ist schon lange wieder ein zuverlässiger Indikator für die Entwicklung der Strompreise. Da Kohle weltweit in US-Dollar gehandelt wird, verteuert sich diese für den Euro-Raum über den Wechselkurseffekt deutlich. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die neuerliche Schwächung des Euro bezogen auf den US-Dollar im Zuge der Grexit-Diskussionen. Für die kommenden Monate spricht daher einiges für steigende Strompreise.


Unternehmen nutzen niedriges Strompreisniveau im Juni


Die Anfang Juni noch niedrigen Strompreise haben jedoch viele Unternehmen genutzt, um sich zunächst noch mit Stromlieferverträgen einzudecken. Sie konnten dabei überwiegend sehr günstige Preise erzielen. Ende des Monats Juni herrschte demgegenüber eher Zurückhaltung bei den Einkäufern der Industrie. Dies lag nicht zuletzt am gestiegenen Preisniveau. In der Summe sank der ISPEX-Energiepreisindex für Strom im Monat Juni von 3,71 Cent je Kilowattstunde im Mai auf nunmehr 3,50 Cent je Kilowattstunde im Juni.


„Unternehmen sollten bei der Strombeschaffung im Moment gut überlegen, ob sie das derzeit niedrige Strompreisniveau nicht noch nutzen, um anstehende Lieferverträge zu günstigen Konditionen abzuschließen“, rät Energieexperte Stefan Arnold. Insbesondere wenn dies kurzfristig geschehen soll, müssten die Unternehmen schnell reagieren. Laut Arnold sprechen die Anzeichen derzeit nämlich eher für steigende statt fallende Strompreise.


Zur Methodik


Die ISPEX AG berechnet monatlich den ISPEX-Energiepreisindex Industrie für Strom und Gas. ISPEX analysiert die aktuellen Preisentwicklungen beim Strom- und Gaseinkauf für Industrie- und Gewerbebetriebe. Für den ISPEX-Energiepreisindex Industrie werden die jeweils besten abgegebenen Gebote für Sondervertragskunden im Rahmen von Auktionen und Ausschreibungen für Industriekunden zur Strom- und Gasbeschaffung auf der unabhängigen Plattform energie-handelsplatz.de erfasst. Sie werden anonymisiert und aggregiert monatlich ausgewertet.


Der Preisindex stellt den Mittelwert aller im jeweiligen Monat abgegebenen Gebote dar, unabhängig vom zu Grunde liegenden Zeitraum der Belieferung. Es wird ausschließlich der Preis für Lieferstellen von Sondervertragskunden und nur das jeweils beste Angebot der teilnehmenden Energielieferanten für eine Lieferstelle berücksichtigt. Zusätzlich wird der Preisindex für jedes Kalenderjahr berechnet. Dabei gehen nur Preisstellungen in die Berechnung ein, die scharf abgegrenzt für das bestimmte Lieferjahr gültig sind und im entsprechenden Monat des Index abgegeben wurden.



http://www.ispex.de/

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