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11.04.2014 - Award - Medien / Marketing

Wenn der Roboter zum Entdecker wird

Das Start-up Trubotics aus Stuttgart gewann beim Heidelberger Innovationsforum 2014 den Preis für die beste Geschäftsidee

(Initiative Mittelstand) Am 9. April 2014 wurde das Studio Villa Bosch in Heidelberg zum Treffpunkt für Gründer und Investoren im Bereich Industrie 4.0. Beim 13. Heidelberger Innovationsforum stellten 20 Start-ups aus ganz Europa ihre Forschungsergebnisse und Geschäftsideen über 100 Besuchern vor, darunter viele Investoren. Die Themen reichten von der Automatisierung über die Simulation bis zur Sensorik. Beim Abschlussdinner erhielt Trubotics aus Stuttgart den Best Business Idea Award. Veranstalter des Forums sind die MFG Innovationsagentur Baden-Württemberg und das European Media Laboratory.

3D-Scans wie sie beispielsweise in der Vermessung eingesetzt werden, sind extrem zeitaufwendig. Eine dreidimensionale Objekterfassung dauert um die zehn Minuten und für ein großes Scanproject in unbekanntem Gelände braucht man bis zu 500 Aufnahmen. Damit ist ein Scanner also über drei Tage beschäftigt.

Um solche langwierigen Prozesse zu optimieren, hat Dr. Oliver Zweigle an der Universität Stuttgart „Trubotics“ entwickelt: autonome, unabhängig agierende Roboter. Anders als die derzeit üblichen autonomen Roboter sind sie nicht auf bestimmte Umgebungen zugeschnitten, sondern können unbekanntes Terrain erkunden. Entsprechend kann Trubotics vielseitig eingesetzt werden – in Transport, Überwachung oder eben Vermessung.

Auspacken und loslegen

Die Roboter sind als „Out of the Box“-Lösung konzipiert und damit für jedermann unkompliziert anwendbar – und erschwinglich. Das kommt insbesondere kleineren Unternehmen entgegen. Das flexible und innovative Konzept überzeugte auch die internationale Jury des Heidelberger Innovationsforums (HDI), das dieses Jahr im Zeichen von Industrie 4.0 stand. Als eins von 20 Start-ups trat Trubotics bei der 13. Ausgabe des Forums am 9. April 2014 im Studio der Villa Bosch auf. Noch am selben Abend wurde das Start-up beim Abschlussdinner mit dem Best Business Idea Award ausgezeichnet.

Oliver Zweigle hatte mit dem Preis nicht gerechnet: „Ich bin wirklich überrascht. In Anbetracht der Konkurrenz und auch, weil ich mich gerade in einer Umbruchphase befinde. Als nächstes steht die Gründung im Fokus.“ Der junge Forscher wird die 5.000 Euro Preisgeld für die Entwicklung eines Prototypen nutzen. „Einen Viertel-Roboter kann ich damit schon bauen. Vor allem freue ich mich aber über die Außenwirkung. Der Preis wird mir bei der Verhandlung mit privaten Investoren weiterhelfen.“

Auch insgesamt ist Oliver Zweigle mit dem HDI zufrieden. „Im Laufe des Tages konnte ich vielversprechende Kontakte knüpfen, auch einige Fördernetzwerke sind auf mich zugekommen. Vom Coaching Day, der Keynote und den anderen Investoren nehme ich viele hilfreiche Impulse mit“, sagt er.

Platzhirsche und Start-ups sind aufeinander angewiesen

Nachdem sich die Investoren und Business Angels beim vormittäglichen Investor-Workshop ausgetauscht hatten, begrüßten die Veranstalter – Prof. Dr. Andreas Reuter, EML European Media Laboratory, und Dr. Jürgen Jähnert, MFG Innovationsagentur – die Teilnehmer. In der anschließenden Keynote plädierte Julie Meyer, CEO von Ariadne Capital London, dafür, Entrepreneure nicht zu unterschätzen. Sie ermutigte die jungen Gründer und Forscher, auch gegen Branchenriesen anzutreten und sich nicht von fehlendem Kapital abschrecken zu lassen. „David and Goliath must dance“, so ihre Empfehlung für die Interaktion zwischen aufstrebenden und etablierten Unternehmen.

Nachmittags präsentierten die Start-ups ihre Projekte rund um die smarte Produktion in den Pitching Sessions und stellten sich den kritischen Fragen der Investoren. Die Bandbreite reichte vom Eisformen im 3D-Druck zweier Gründerinnen aus Amsterdam (MeltMe) bis zu neuen Display-Technologien aus Ulm (Multi-Viewer 3D).

Vor der Preisverleihung im S’Kastanie erzählten europäische Entrepreneure beim Fail Workshop von ihren Erfahrungen mit dem unternehmerischen Scheitern. Inge Geerdens aus Belgien, Frank Karlitschek aus Deutschland und der Brite Mark Turrell sprachen über klassische Fallstricke, persönliche Fehler und verglichen das Gründerklima in Europa mit dem in Nordamerika. Karlitschek gab den Teilnehmern drei Tipps mit auf den Weg: entweder hundert Prozent oder gar nichts zu geben, sich an den Gedanken des Scheiterns zu gewöhnen und immer einen persönlichen Plan B parat zu haben.


Weiterführende Links:
www.heidelberg-innovationforum.eu www.trubotics.de www.innovation.mfg.de www.eml.org

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